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Sarah Lueders

"The best feeling of happiness is when you're happy because you've made somebody else happy."

Ein verregneter Tag im September. Mutterseelenallein stehe ich am Gepäckband und warte auf meine Koffer. Ich bin gerade mal 16 Jahre alt und komme mir einigermaßen verloren vor. Das liegt daran, dass genau in diesem Moment England zu meiner neuen Heimat wird, denn ich möchte hier aufs College gehen und später studieren. Und was ich mir in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich auch durch – auch wenn die ersten beiden Jahre in England echt hart werden sollten. Fremde Sprache, fremdes Land, Heimweh, doch ich halte durch.
 
Fünf Jahre später: Stolz halte ich meinen Bachelor of Arts in den Händen. Also nichts wie zurück nach Hamburg und sofort mitten hinein ins stressige Agenturleben. „Oh je“, ruft mein Inneres dazwischen, das mich besser kennt als ich selbst. Daher weiß es vorab schon, dass dieser Plan über kurz oder lang nur schief gehen kann. Der Agenturalltag und das Wesen der Sarah – ist beides in etwa so kompatibel, als würde man eine Seerose in den Steingarten pflanzen wollen. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muss ich erst krank werden.
 
Ein lieber Mensch bringt mich mit dem Thema Hochsensibilität in Berührung. So langsam werden mir wichtige Zusammenhänge klar, die mich so aus der Balance brachten. Mein kleiner Kater wiederum lehrt mich, was ich als Hochsensible wirklich brauche und mir gut tut.
 
Nach gut eineinhalb Jahren Krankenstand sage ich offiziell „Tschüss Agentur“ und fange ein neues Leben an. Zeichnen und ein Leben mit Kontakt zur Natur spielen dabei eine große Rolle. Eine sehr intensive Zeit, in der mir bewusst wird, dass Hochsensibilität ein großes Geschenk ist. Ich sehe die Dinge mit ganz anderen Augen und erkenne bzw. fühle Feinheiten, die anderen verborgen bleiben. Und das male ich. Es macht meine Kunstwerke auf ihre Weise einzigartig.
 
In der Zwischenzeit ist die Familie angewachsen. Mogli, unser Mini Aussie, lebt seit Winter 2018 bei uns. Wie sein Katerfreund ist er ebenso ein sensibles Wesen mit feinen Antennen. Beiden habe ich so viel zu verdanken. Sie schenken Harmonie, echte Freundschaft und lieben ihr Menschenrudel völlig wertefrei. Daher habe ich mich auf Tierportraits spezialisiert, inzwischen ausschließlich auf Hunde. Mit meinen Zeichnungen möchte ich diesen liebenswerten Geschöpfen und ihren liebevollen Besitzern etwas zurückgeben. Es geht mir dabei um Wertschätzung und die starke Verbindung zwischen Mensch und Tier, wie ich sie selbst jeden Tag mit Hund und Kater spüre. Das mache ich in meinen Zeichnungen kreativ sichtbar und fühlbar.

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